Nächstes Ziel: Regierungswechsel im Bund

 

„Die Politik der Bundesregierung, die einseitig auf Größe, Wachstum und immer mehr Leistung setzt, ist gescheitert“, heißt es auch in einem Parteiratsbeschluss von diesem Montag. Insbesondere in viehstarken Regionen wie Niedersachsen entstünden immer neue Agrarfabriken und Mega-Ställe.

Erst in der vergangenen Woche hatte die Heinrich Böll Stiftung in ihrem „Fleischatlas“ auf den enormen Fleischkonsum der Deutschen hingewiesen: Demnach isst jeder Deutsche pro Jahr 60 Kilo Fleisch, in einem Leben sind das im Schnitt 945 Hühner, 46 Puten, 46 Schweine, 37 Enten, 12 Gänse, sowie je vier Rinder und Schafe.

Unter dem Motto „Wir haben es satt“ demonstrieren am Samstag in Berlin Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherverbände, Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und alternativen Bauernverbände gegen die Agrarindustrie. Parallel beginnt an diesem Freitag in der Hauptstadt die Internationale Grüne Woche, die weltweit größte Messe für Ernährung und Landwirtschaft.

Von Nutztieren werde immer mehr an Leistung und Wachstum verlangt. So habe sich die durchschnittliche Milchleistung je Kuh in den vergangenen 20 Jahren um fast 50 Prozent auf über 7200 Liter pro Jahr gesteigert. Sauen werden so gezüchtet, dass sie mehr Ferkel gebären, als sie Zitzen zum Säugen haben, Tageszunahmen von bis zu 1.000 Gramm pro Tag und mehr sind bei Mastschweinen Realität.

Deshalb fordern wir Grünen im Parteiratsbeschluss:

  • Mehr Platz, Bewegungsfreiheit und Auslauf
  • Artgerechte Fütterung
  • Konsequentes Verbot der Amputation von Körperteilen
  • Eine tiergerechte Begrenzung von Zucht-, Mast- und Leistungszielen
  • Eine Änderung des Bau- und Immissionsschutzrechts, um den Bau weiterer Mega-Ställe zu verhindern
  • Das Reduzieren vom Medikamenten, insbesondere von Antibiotika, auf das aus Tierschutzgründen notwendige Minimum, um die Verbreitung multiresistenter Keime zu bekämpfen

„Wir brauchen eine artgerechte Tierhaltung, ein echtes Tierschutzgesetz und eine andere Fleischproduktion in Deutschland“, sagte Göring-Eckardt. Dazu gehöre auch ein geringerer Fleischkonsum - „und, dass das Fleisch nicht mehr derartig billig ist“, sagte die Grünen-Spitzenkandidatin.

Neben der nachhaltigen Landwirtschaft thematisierte Göring-Eckardt die Notwendigkeit einer echten Energiewende, die Forderung nach einem Mindestlohn von 8,50 Euro und die steuerliche Gleichstellung homosexueller Paare.



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