Grüne: Ja zum Sporthaus-Abriss

Im Streit um die Umgestaltung des Peiner Golzplatzes und den Abriss des Sporthauses schalten sich die Grünen ein. Sie sprechen sich, wie auch die SPD, für einen Abriss aus.

Die Grünen im Peiner Stadtrat sehen laut der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Elke Kentner keinen Anlass, von dem Bebauungsplan "Kammerwiesen" und der Umgestaltung des Golzplatzes abzurücken. "Wir tragen den Abriss des maroden Sporthauses mit und haben auch nicht die Absicht, die folgende Erschließung des Golzplatzes für Wohnbebauung zu vermindern", so Kentner. 

Der Golzplatz bestehe im wesentlichen aus einer artenarmen Rasenfläche und asphaltierten Flächen. Am Rand zur Spiegelbergstraße stehe eine Baumreihe, "die erhalten werden soll." Einige Bäume, die mitten auf der Fläche stehen, würden allerdings der neuen Bebauung zum Opfer fallen. 

Die Rasenfläche sei zwar eine Verbindung für Amphibien zwischen dem Herzberg und dem Naturschutzgebiet. Die Grüne sagte: "Doch es leuchtet nicht ein, warum die Kröten nicht auch durch zukünftige Gärten zum Naturschutzgebiet wandern können." Auch die von GuB, FDP und Piraten vorgeschlagene Nutzung des Ex-Krankenhausgeländes sei keine Alternative. Es sei in seinem jetzigen Zustand viel wertvoller für die Amphibien als der Golzplatz. Außerdem gehöre es dem Landkreis. Und der Abriss des alten Sporthauses, sowie der Umzug der Peiner Sportgemeinschaft (PSG) seien bereits seit 2005 klar. "Ursprünglich war ein Neubau geplant, damals war aber nicht absehbar, dass die Stadt Peine die Tennishalle erwerben würde", so Kentner. Aus Kostengründen sei daher die Ex-PTC-Tennishalle das ideale neue PSG-Vereinsheim.

PAZ, 15.09.2012

Die Stellungnahme im Detail:

  1. Grundsätzliches
    Schon im Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2011 haben sich die Peiner Grünen klar zur künftigen Baulandplanung in der Stadt Peine positioniert. Wir wollen keine weitere Zersiedelung der Landschaft, keinen neuen Flächenverbrauch an den Siedlungsrändern. Stattdessen fordern wir die vorrangige Nutzung von Baulücken und innerstädtischen Restflächen. Der Goltzplatz erfüllt mit seiner Lage zwischen vorhandener Wohnbebauung und der Sportanlage diese Kriterien.
  2. Goltzplatz und Naturschutz
    Der Goltzplatz besteht im wesentlichen aus einer artenarmen, intensiv gepflegten Rasenfläche und asphaltierten Flächen. Am Rand zur Spiegelbergstraße steht eine ansehnliche Baumreihe, die nach den Festsetzungen im 2005 beschlossenen Bebauungsplan erhalten werden soll. Einige Bäume, die mitten auf der Fläche stehen, würden allerdings der neuen Bebauung zum Opfer fallen.
    Die Rasenfläche ist eine Verbindungsachse zwischen dem Herzberg und dem Naturschutzgebiet. Über diese Achse findet ein Teil der Amphibienwanderung statt. Landlebensraum für die Kröten ist aber nicht nur der Herzberg, sondern sind auch Gartenflächen im Bereich Kammerwiesen/Spiegelbergstraße. Dies belegen die in jedem Frühjahr aufgebauten Krötenzäune, die keineswegs nur am Rand des Herzbergs stehen. Die Rasenfläche auf dem Goltzplatz ist jedenfalls kein Lebensraum für Kröten, sondern nur Wanderkorridor. Und es leuchtet nicht ein, warum die Kröten nicht auch durch zukünftig dort entstehende Gärten zum Naturschutzgebiet wandern können, zumal die Stadt Peine im Bebauungsplan geregelt hat, dass neue Gartenzäune entsprechenden Abstand von der Erdoberfläche haben müssen.
    Das ehemalige Krankenhausgelände ist in diesem Zusammenhang übrigens keine Alternative zur Bebauung des Goltzplatzes. Es ist in seinem jetzigen Zustand viel wertvoller für die Amphibien als der Goltzplatz und wird als Landlebensraum genutzt. Außerdem steht es der Stadt Peine nicht zur Verfügung.
  3. Abriss des alten Sporthauses/Umzug der PSG
    Seit 2005 ist klar, dass die PSG das alte Sporthaus verlieren wird, aber auch, dass die Stadt Peine für entsprechenden Ersatz sorgt. Ursprünglich war ein kleinerer Neubau geplant, damals war nicht absehbar, dass die Stadt Peine die Tennishalle nördlich des Sportplatzes erwerben würde. Angesichts der Haushaltslage ist nun ein Neubau nicht akzeptabel, da in der Tennishalle entsprechende Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Aus dem gleichen Grund und aus Gründen der Gleichbehandlung aller Sportvereine ist auch eine kostenlose Überlassung des Gebäudes, vor allem aber des wertvollen Grundstücks nicht akzeptabel.
    Es besteht seit vielen Jahren ein regelmäßiger Dialog zwischen der PSG und der Stadtverwaltung zum Thema Goltzplatz. Es hat auch immer wieder schriftliche Vereinbarungen und Verträge über die Nutzung des Sporthauses gegeben. Die aktuellste Vereinbarung datiert aus dem Juni diesen Jahres und regelt – unterschrieben vom PSG-Vorsitzenden Herrn Geyersbach – den Umzug der PSG in die Tennishalle zum Ende diesen Jahres.

Aus der geschilderten Sachlage ergibt sich für die grüne Fraktion im Peiner Stadtrat kein Anlass, von der Intention des  rechtskräftigen Bebauungsplan Nr. 69 „Kammerwiesen“ abzurücken. Wir tragen den Abriss des maroden Sporthauses mit und haben auch nicht die Absicht, die folgende Erschließung des Goltzplatzes für Wohnbebauung zu verhindern.

 Elke Kentner
(stv. Fraktionsvorsitzende)

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