Keine Mega-Mäster für Mega-Schlachthof?

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Cellesche Zeitung

Rothkötter: Suche nach Mega-Mäster

Im Landkreis Celle werden derzeit Bauern für der Bau von Mega-Mastställe angeworben. Ein Landwirt im Kreis Celle wurde angesprochen, ob er als Strohmann auf seinem Land eine Anlage für 400000 Tiere in fünf Ställen errichten wolle. Die Firma Rothkötter dementiert die Zahl nicht, weist aber die Aussage zurück, dass das Unternehmen Schwierigkeiten bei der Suche nach Vertragsmästern hat.

CELLE. Eher kleinere Vertragsmäster weit von einander entfernt. Davon war bisher die Rede, wenn es um die Frage ging, wie die Firma Rothkötter die Versorgung mit Tieren für den Schlachthof in Wietze sicherstellen wollte. Doch jetzt scheint es so, als ob das durch die Zurückhaltung der Landwirte nicht mehr möglich ist.

Ein Landwirt aus dem Landkreis Celle hat von einer Beratungsfirma aus Meppen Besuch bekommen. Ihr Anliegen: Er sollte Land und seinen Namen für fünf Mastställe mit je 80000 Tieren – macht als 400000 Tiere – und einer Biogasanlage mit rund 500 Kilowatt geben. „Für das Projekte hätte sie ungefähr fünf Hektar benötigt“, berichtet der Landwirt, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.

Er hätte sich nach seinen Worten aussuchen dürfen, ob er alles alleine oder Teile der Anlage selber betreibt. Rund 1,5 Millionen Euro hätte er dann investieren müssen. Wenn er nur seinen Namen und sein Land gegeben hätte, wäre eine monatliche Zahlung zwischen 2000 und 3000 Euro möglich gewesen. Grund für die Suche nach Mega-Mästern soll die Zurückhaltung von Landwirten sein, solche Ställe zu bauen. Derzeit gibt es laut Kreisrat Gerald Höhl einen Stall mit knapp 40000 Plätzen. Im Antragsverfahren befinden sich drei weitere Anlagen mit 80000 Plätzen und eine mit etwa 40000. Zwei Anträge sind genehmigt, einmal mit rund 40000 Plätzen, die gerade umgesetzt wird, und eine mit 80000 Plätzen. Das wäre noch deutlich zu wenig. „Es wurde explizit gesagt, dass es eine Zurückhaltung bei den Bauern gibt, Vertragsmäster zu werden“, so der Landwirt über die Gespräche mit der Firma aus Meppen.

Der Celler lehnte ab. „Diese Ställe sind bei der Bevölkerung nicht gewollt“, lautet seine Begründung. Er warnt auch davor, das privilegierte Bauen auszunutzen. „Wir brauchen dieses Recht, um zum Beispiel einen Stall zu erweitern. Wenn damit aber nicht sorgsam umgegangen wird, ist dieses Recht gefährdet.“

Ein Sprecher der Firma Rothkötter dementierte die Zahl nicht. Es sei aber nicht richtig, „dass das Unternehmen angesichts von Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Vertragsmästern gezwungen sei, seine Planung anzupassen“. Man sei weiter zuversichtlich, Vertragspartner im geplanten Umfang zu finden und suche Betriebe. Das Unternehmen stehe aber im üblichen Wettbewerb mit anderen Produzenten. Außergewöhnliche Erschwernisse könne man dabei nicht feststellen, somit bestehe keine Notwendigkeit, die Planungen zu korrigieren.

Konzeptionell könne es für die Firma Rothkötter kein Entweder-oder bei der Gewinnung von Vertragsbetrieben geben. Es gehöre zur marktüblichen Versorgungsstruktur, sowohl mit kleinen als auch mit größeren Einheiten zusammenzuarbeiten. Es sei im Übrigen ein normaler betriebswirtschaftlicher Vorgang, dass bäuerliche Betriebe erweitern oder mit anderen Betrieben kooperieren.

Autor: Tore Harmening, geschrieben am: 11.11.2010

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