Endliche Fleischprodukte kennzeichnen!

PRESSEMITTEILUNG von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Niedersächsischen Landtag

NR. 51                                                                      Datum: 2. Februar 2012

Akzeptanz von Massentierhaltung sinkt - Schlachthof Wietze gehen die Lieferanten aus

Die Landtagsgrünen sehen die Akzeptanz für große Massentierhaltungsanlagen bei Landwirten und VerbraucherInnen immer mehr schwinden. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Meyer verwies auf das negative Beispiel des kürzlich in Betrieb genommenen Schlachthofs in Wietze. Dort würde zur Zeit nur ein Viertel der beantragten Produktionsmenge verarbeitet. "Die große Mehrheit der Landwirte lehnt den Einstieg in die industrielle Massentierhaltung ab", sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag (heute) in Hannover. "Das zeigt, dass die Politik der Landesregierung für immer größere Agrarfabriken keine gesellschaftliche Akzeptanz findet!"

Meyer widerspricht damit der Einschätzung des neuen agrarpolitischen Sprechers der FDP-Fraktion Hans-Heinrich Sander und forderte von Landwirtschaftsminister Lindemann eine Bundesratsinitiative  für die Abschaffung des Bauprivilegs für entsprechende Anlagen.

Die für Wietze beantragte und genehmigte Auslastung des Schlachthofes mit 135 Millionen Tieren pro Jahr mit 400 Tierfabriken mit je 40.000 Hühnern liege in weiter Ferne, sagte Meyer. Aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Landtagsgrünen geht hervor, dass im Einzugsbereich des Megaschlachthofes im Jahr 2010 nur 22 neue Mastställe genehmigt wurden. 2011 waren 28 weitere Anträge im Verfahren. "Von diesen maximal 50 Ställen entlang des sogenannten Hähnchenhighways liefern längst nicht alle an die Firma Rothkötter, sondern auch einige an die Konkurrenz", sagte der Grünen-Politiker. Brancheninsider würden bestätigten, dass die Mehrzahl der in Wietze verarbeiteten Tiere nicht aus der Region stammen, sondern teilweise aus Dänemark angekarrt würden. "Der vom Land mit 6,5 Millionen Euro geförderte Schlachthof erweist sich damit als Megaflop und produziert am Markt vorbei", sagte der Grünen-Politiker.

Meyer unterstützt die Forderung von immer mehr niedersächsischen Landkreisen, die sich zum Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger vor krankheitserregenden Keimen für eine Einschränkung des Bauprivilegs für Massentierhaltungsanlagen einsetzen. So hatte sich am Montag dieser Woche der Heidekreis mit Agrarstaatssekretär Ripke (CDU) als Kreistagsvorsitzenden in einer Resolution einstimmig gegen "erhebliche Belastungen für Mensch und Umwelt" durch Großmastanlagen ausgesprochen und eine Bundesratsinitiative des Landes für mehr kommunale Mitbestimmung gefordert. Ähnliche Forderungen gibt es von den grünen AgrarministerInnen in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Meyer: "Es wäre gut, wenn Minister Lindemann dem Beispiel seines Staatssekretärs folgen würde."

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