BUNT STATT BRAUN - PEINE PASST AUF

PAZ berichtet: Initiiert wurden beide Aktionen nachdem bekannt geworden war, dass das rechte „Pro Deutschland“ eine Mahnwache an der Lutherkirche plant. Als Anlass nennt „Pro Deutschland“ die beiden Vergewaltigungen in der Peiner Südstadt - die Polizei sucht einen Mann „südländischen Typs“ als Täter. Dies lege den Verdacht nahe, dass mit der sogenannten Mahnwache Fremdenfeindlichkeit geschürt werden solle, sagt Frank Raabe-Lindemann von der IG Metall. Die sechs Teilnehmer der rechten Mahnwache sahen sich 350 Gegendemonstranten gegenüber. Es blieb friedlich. Auch die Polizei war vor Ort.

Peines Superintendent Volker Menke sagte gestern der PAZ: „Dass Pro Deutschland den 9. November, den Jahrestag der Reichspogromnacht, als Datum für eine sogenannte Mahnwache gewählt hat, zeigt entweder absolute Geschichtsunwissenheit, Frechheit oder will provozieren. Alles ist gleich schlimm.“

Menke betont, dass die Vergewaltigungen nicht verdrängt werden dürfen. „Solch ein Rechtsbruch darf nicht toleriert werden und wir alle hoffen, dass der Täter zur Verantwortung gezogen wird“, sagte er. Es sei aber perfide, wenn der Verdacht aufkommen muss, dass Gruppen eine Verquickung herstellen, um ihr eigenes braunes Süpplein zu kochen.

„Das dürfen wir nicht totschweigen, sondern müssen ein Zeichen setzen“, sagte Menke. Schweigen war der Anfang allen Übels im Dritten Reich. Deshalb war sich die Kirchenkreiskonferenz sofort einig, die Andachten zu organisieren, als sie von der geplanten sogenannten „Mahnwache“ hörten.

Der Aufruf zur Demo:

Mal wieder wollen Rechtsextreme öffentlich in unserer Stadt auftreten.

Am Samstag, 9. November 2013 jährt sich zum 75. Mal die Reichspogromnacht.

Genau diesen Tag will die rechtsextremistische „Bürgerbewegung pro Deutschland“ für eine Mahnwache in der Nähe der Lutherkirche nutzen. Als Anlass nennt sie die beiden Vergewaltigungen in Peines Südstadt, für die ein Mann „südländischen Typs“ gesucht wird.

„Pro Deutschland“ wird der extremen Rechten zugeordnet. Mitglieder und Führungskader kommen aus der NPD, der DVU bzw. den Republikanern. Sie hetzen unter dem Deckmantel „Islamkritik“ gegen MigrantInnen, besonders gegen Menschen muslimischen Glaubens. Sie fordern unter dem Schlagwort „Schaffung von Recht und Ordnung“  u.a. Strafmündigkeit ab 12 Jahren und die „Stärkung des preußischen Erbes“.

Gegen die menschenverachtende, antisemitische und islamfeindliche Propaganda setzen wir unsere Vorstellungen einer toleranten und bunten Stadt Peine. Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!

Das Peiner Bündnis für Toleranz lädt zum Gedenken an die Reichspogromnacht und zum Bekenntnis für ein tolerantes, demokratisches und weltoffenes Peine ein:

Samstag, 9. November 2013 von  12.30 Uhr bis 14.30 Uhr

                              auf dem Außengelände der Martin-Luther-Kirche, Am Walzwerk 13

Mit unserer Anwesenheit setzen wir ein Signal gegen  Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Transparente und Plakate können gerne mitgebracht werden.

Zeitgleich finden in der Kirche Andachten statt. In der Kapelle organisiert der ev. Kirchenkreis Peine heiße Getränke.

Mit freundlichen Grüßen

Peiner Bündnis für Toleranz

i.A. Peter Baumeister, Dr. Volker Menke, Doris Meyermann, Frank Raabe-Lindemann

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