Klasse statt Masse: Erweiterung der Hühnermastanlage in Solschen überflüssig!

Warum bleiben Landwirte wie Ehlers in Solschen in der Vergangenheit behaftet? Die Erweiterung seines Maststalls um 45 000 Hühner ist u.E. vollkommen überflüssig und gefährdet Mensch und Umwelt nachhaltig. Vor allem die Gefahr von Antibiotika-Resistenzen bei Menschen durch die prophylaktische Antibiotikagabe in der Hühnermast ist nach wie vor immens groß. Zwar sind nach neuester Statistik die Antibiokagaben in niedersächsischen Tiermastställen leicht zurückgegangen, die verabreichten Mengen sind aber immer noch viel zu hoch. Große Sorgen bereitet aber der Anstieg der Antibiotikamengen bei bestimmten Wirkstoffgruppen, die als Reserveantibiotika für die Humanmedizin eine riesige Bedeutung haben.

„Wir unterstützen den niedersächsischen Landwirtschaftsminister Meyer ausdrücklich mit seiner Forderung, zu prüfen, ob diese Wirkstoffe für die Humanmedizin reserviert werden sollten“, führt Heiko Sachtleben, Mitglied des Kreisvorstands aus. „Der Schutz der Menschen muss absolute Priorität haben. Daher sollte man in Betracht ziehen, Reserveantibiotika für den Einsatz in der Massentierhaltung zu verbieten. Vor allem, da prophylaktische Antibiotikagaben lediglich schlechte Haltungsbedingungen kaschieren.“

Eine bundesweite „Ärzte-Initiative gegen Massentierhaltung“ hat am 4.6.2012 in Hannover gemeinsam mit Tierärzten eine Kampagne gegen das massive Vordringen antibiotika-resistenter Keime auch „aus agrarindustriellen Tierhaltungsanlagen mit ihrem systemimmanenten Einsatz von Antibiotika“ eröffnet.  Mehr als 250 Erstunterzeichner eines „Positionspapiers gegen Massentierhaltung“ aus allen Bereichen des Gesundheitswesens fordern eine tiergerechte Haltung in bäuerlichen Betrieben, schärfere Kontrollen und Sanktionen beim Antibiotika-Einsatz, die Reservierung wichtiger Reserve-Antibiotika für die Humanmedizin und eine verstärkte Forschung gegen multiresistente Erregern.


 Zitat aus der Pressemitteilung vom 4.6.: Veterinär-Professor Dr. Siegfried Ueberschär, einer der Unterzeichner des Positionspapiers des „Tierärztlichen Forums für verantwortbare Landwirtschaft“, hält industrialisierte Landwirtschaft und Massentierhaltung mit ihren systembedingten „negativen Auswirkungen auf Gesellschaft und viele Bereiche der Umwelt“ zunehmend „nicht mehr vereinbar mit tierärztlichen Grundsätzen“. Er warnte davor, dass die durch einen verantwortungslosen Einsatz von Antibiotika verursachte Resistenzproblematik bei immer mehr Bakterienarten so dramatisch sei, dass „Antibiotika demnächst als Waffe gegen bakterielle Infektionen für Menschen und Tiere nicht mehr zur Verfügung stehen“ würden. Er forderte verbesserte Tierhaltungsbedingungen, deutliche Veränderungen bei Einsatz und Kontrolle von Antibiotika sowie verstärkte Veterinäramts-Kontrollen ohne politische Einflussnahme. (Komplette Pressemitteilung über nachfolgenden Dateilink).

„Wir fordern die Landwirte nachdrücklich auf, von der Massentierhaltung Abstand zu nehmen und artgerechte Tierhaltung zu bevorzugen. “ schließt Heiko Sachtleben.

Gez. Doris Meyermann

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