Offener Brief zum Gesetzespaket "Fracking" an Bundestagsabgeordnete Pahlmann, Pothmer und Heil

Folgen Sie bitte nicht politischen und wirtschaftlichen Machtinteressen, sondern hören Sie - rechtzeitig und vorher - auf die warnenden Stimmen der Fachleute aus Ihren eigenen Reihen. So warnt das Umweltbundesamt vor Fracking, da noch zu viele und wesentliche Informationen fehlen, um es als unbedenklich einzustufen. Erfahrungen aus anderen Teilen der Welt, wo Fracking seit Jah-ren schon betrieben wird, zeigen deutlich, dass es Menschen und Umwelt stark beeinträchtigen kann. Unzählige Unfälle sind in den USA schon dokumentiert.

Für Niedersachsen hat die Bundesregierung schriftlich auf Grundlage einer parlamentarischen Anfrage erklärt, dass seit 2012 vier Erdbeben „wahrscheinlich“ oder „sehr wahrscheinlich“ durch Erdgasförde-rung ausgelöst worden sind. Bei zwei weiteren Beben von 2008 und 2011 sei ein solcher Zusammen-hang „naheliegend“. Nach einer Statistik des Landesbergbauamtes gab es seit 1977 rund 60 Beben. Das stärkste Beben gab es am 1. Mai 2014 in Syke bei Bremen mit der Stärke 5 auf der internationalen Richterskala. Das ist immerhin ein mittelschweres Erdbeben.

Gleichzeitig räumt die Bundesregierung ein, dass es noch zu wenige systematische Untersuchungen gibt.

Klimawissenschaftler sind sich einig: Ein Großteil der fossilen Brennstoffe muss im Boden bleiben, wenn wir eine gefährliche Erwärmung der Atmosphäre verhindern wollen. Dabei geht es nicht nur um „Neue Fossile Energiequellen“, die mit Hilfe hochgiftiger Chemikalien und unter massiven Umweltri-siken ausgebeutet werden. Schon von den bekannten und kartographierten Rohstoffen dürfen nur noch 50 % gefördert werden, um die 2 Grad-Celsius-Grenze beim Welttemperaturanstieg einhalten zu kön-nen.

In dieser unübersichtlichen Situation fordern wir Sie auf, analog zum Vorgehen bei Schacht Konrad nach dem „Stand der Wissenschaft“ zu entscheiden.

Dies kann dann nur bedeuten, Fracking nicht mit ein paar Auflagen zu erlauben, sondern ein Fracking-Verbot im Bundesbergrecht zu verankern.

Folgen Sie der Korbacher Erklärung! Nur so können wir den Klimawandel stoppen!

Setzen Sie ein Zeichen im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Paris!

Schon vor über 20 Jahren haben wir auf Plakaten geschrieben: „Denkt daran, dass ihr die Welt nur von euren Kindern geliehen habt!“

Mit Grünen Grüßen

Bündnis 90 / Die Grünen im Landkreis Peine

i.A. Stefanie Weigand, Vorstandssprecherin

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