BDK Halle: Mit Mut im Bauch

Doch trotzdem und gerade jetzt ist es wichtig, keinen Hass in der Gesellschaft gegen die entstehen zu lassen, die selbst vor diesem Terror geflohen sind, betonten Cem Özdemir, wiedergewählter Parteivorsitzender, und Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender im Bundestag. Beide kritisierten besonders die CSU scharf, die sich als Steigbügelhalter des rechten Randes zeigt.

Die Themen Wirtschaft und Klima wurden von Özdemir und Simone Peter, bestätigte Vorsitzende der Bundespartei, untrennbar miteinander verknüpft. Özdemir wies auf die vielen Erfolge der neun grünen Minister in den Ländern mit grüner Regierungsbeteiligung mit Blick auf die Förderung erneuerbarer Energien hin. Besonders das grün regierte Baden Württemberg, in dem Minister Winfried Kretschmann die Industrie 4.0  zur Chefsache gemacht hat und das in Europa die Nr.1 in der Wirtschaft ist zeigt, dass Wirtschaft und Klimaschutz zusammengeführt werden können und müssen.

Simone Peter stellte mit Blick auf die Klimakonferenz in Paris klar, dass es keine Alternativen zum Klimaschutz gibt! Eine Milliarde Menschen leben in tiefer gelegenen Krisengebieten und sind somit Opfer der Kohlewirtschaft und anderer CO2-Killer und damit die nächsten Flüchtlinge, die ihre eigene Lebensgrundlage verlieren werden, wenn die Erderwärmung nicht gestoppt wird. Auch Papst Franziskus, den Peter zitierte, benennt in seiner Enzyklika „Laudato si“ die selbstmörderische Umweltzerstörung und den Hunger nach Wachstum als weltzerstörend.

Als Gast sprach Graeme Maxton, Generalsekretär des „Club of Rome“ und wies auf die Prognosen von 1972 hin, die einen Kollaps der Welt zwischen den Jahren 2020 und 2040 vorhersagten. Alle zehn Jahre evaluiert der „Club of Rome“ seine Prognosen und sieht bisher alle seine Voraussagen bestätigt. Der dramatische Anstieg der Temperaturen, Umweltverschmutzung, riesige Plastikmüllberge in den Ozeanen, die Zerstörung von Urwald und der Rückgang der Artenvielfalt sprechen für sich. Der Hunger nach wirtschaftlichem Wachstum macht die Welt nicht reicher, sondern gefährdet die menschliche Zukunft. Trotz wirtschaftlichem Wachstum ist die Armut weltweit in den letzten Jahren und Jahrzehnten massiv angestiegen. Ohne eine Umstrukturierung der Finanzmärkte und eine gerechtere Verteilung der Ressourcen in Verbindung mit den notwendigen Maßnahmen zum Klimaschutz kann der globale Kollaps nicht mehr abgewendet werden.

Die beiden Peiner Delegierten Monika Berkhan und Stefanie Weigand ziehen aus seinem Beitrag und der gesamten Bundesdelegiertenkonferenz das Fazit, dass es höchste Zeit zum Handeln ist, denn: es gibt keinen Planet B!

Gez. Stefanie Weigand    23.11.2015

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