Silke Nitschke, die an der Wendesser Landstraße wohnt, würde ihren Söhnen Johannes (10 Jahre alt, vierte Klasse) und Clemens (6 Jahre alt, Erstklässler) gerne schon etwas mehr Selbständigkeit gönnen. Es ist ihr aber einfach zu gefährlich, die Jungs alleine mit dem Fahrrad die Bundesstraße überqueren zu lassen. Und so fährt die Mutter immer bis zur Kreuzung mit.

„Erwachsene müssen hier schon ganz besonders aufmerksam sein. Für Kinder, ältere oder gehandicapte Menschen ist die Überquerung der Fahrbahn mit sehr hohem Risiko verbunden.“ erläutert Heike Kubow. „Und in der Dämmerung ist eine Person am Straßenrand für die Autofahrer kaum zu sehen.“

Die Verkehrssituation an dieser Stelle war auch schon Thema im Ortsrat Stederdorf/Wendesse. Das zuständige Straßenbauamt Wolfenbüttel, die Polizei und das städtische Ordnungsamt stellten auf einem Ortstermin fest, dass „nur die Vollsignalisierung des Knotens hier Abhilfe schaffen kann“. Die Errichtung einer Ampelanlage ist aber nur zulässig, wenn bestimmte Mindestzahlen an Verkehrsteilnehmern erreicht werden.

Die mittlerweile durchgeführte Verkehrszählung hat nun ergeben, dass die Zahlen an Fußgängern und Radfahrern nicht hoch genug für eine Ampel sind.

Elke Kentner kritisiert: „Andere Maßnahmen werden offensichtlich gar nicht in Erwägung gezogen. Die Zahlen reichen nicht für eine Ampel, also passiert jetzt anscheinend gar nichts, obwohl unstrittig ist, dass die Situation dort gefährlich ist.

Nachdem der Landkreis Peine mit neuer Technik ausgestattet ist, mit der auch in Kurven „geblitzt“ werden kann, wird dort hoffentlich jetzt zumindest häufiger die Geschwindigkeit der Autofahrer überwacht.“

Und Heike Kubow ergänzt: „Es gibt einen Radweg, der seinen Zweck nicht wirklich erfüllt, weil er nicht vernünftig in Stederdorf angebunden ist. Wenn es einen Radweg gibt, kann es nicht die Lösung sein, auf anderen Wegen durch die Feldmark fahren zu müssen. Wendesse ist für die nicht motorisierten Bewohner abgehängt.“

Im September 2013

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