Floriansweg bleibt ohne Pflaster

Er ist matschig, nass und bei regnerischem Wetter praktisch unpassierbar: Der Floriansweg, der von der Peiner Straße rechts am Feuerwehrgerätehaus Zweidorf vorbei bis zum Rodekamp verläuft, ist nicht gepflastert. Ganz anders sein Gegenstück, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite beginnt und bis zur Kreisstraße nach Rüper führt. Im September vergangenen Jahres hatte die Grünen-Fraktion für den Gemeindehaushalt 2009 den Antrag gestellt, den verbliebenen Abschnitt des Florianswegs zu pflastern und zu beleuchten. Der Antrag wurde vom Wendeburger Ortsrat einstimmig befürwortet, im Gemeinderat aber mit der Begründung abgelehnt, dass dort Bauland ausgewiesen werden solle. Außerdem könnten Traktoren, die auf die Felder entlang des Weges fahren, die Pflasterung beschädigen. „Diese Argumentation ist hinfällig“, sagt Dr. Heike Kollmus von den Grünen. Für sie und ihre Parteikollegin Rosemarie Waldeck ist die Ablehnung schlichtweg unverständlich. „Es wird noch Jahre dauern, bis dort Bauland entsteht. Wir haben ja noch genügend freies Land“, sagt sie. Auch das Argument, dass landwirtschaftliche Fahrzeuge die Pflasterung zerstören könnten, macht in den Augen der Ratsfrauen keinen Sinn. „Sie fahren nur im vorderen Bereich“, sagt Kollmus. In ihrem Antrag war dieser Punkt bereits berücksichtigt: „Die Pflasterung soll bis zu dem Punkt erfolgen, an dem landwirtschaftliche Fahrzeuge den Weg nutzen (Ende der Poller-Begrenzung), damit die Felder bestellt werden können. Der letzte Abschnitt soll wie bisher mit einem Mineralgemisch befestigt bleiben“, heißt es in dem Schreiben. Die Zufahrt könnte man mit einem Gitter oder Poller für Traktoren sperren, so die Idee. Zudem dürfen die Fahrzeuge nicht auf dem Floriansweg fahren, sind sich Kollmus und Waldeck sicher. Denn darunter verläuft der Zweidorfer Regenwasserkanal, der in den vergangenen zwei Jahren für 1,9 Millionen Euro erneuert wurde. Die Rohre könnten durch die Belastung brechen. Für Rosemarie Waldeck und Dr. Heike Kollmus stellt der Floriansweg eine optimale Verbindungsstrecke dar. „Hier können Eltern mit ihren Kindern Fahrrad fahren, weil der Weg abseits der Hauptverkehrsstraßen liegt.“ Alle anderen Wege, wie zum Beispiel der Schul- und Auestieg, seien ebenfalls gepflastert. Insgesamt ist der Floriansweg etwa zwei Kilometer lang, 500 Meter davon sind ungepflastert. Das Haus von Gemeindebürgermeister Hans Peter Reupert (CDU) grenzt daran. Auch Kollmus wohnt direkt am Weg – auf der gepflasterten Seite. „Das ist hier extrem angenehm, eine ganz andere Qualität. Hier fahren viele Leute, zum Beispiel Mütter mit Kinderwagen lang“, hat sie beobachtet. 16 000 Euro würde die Pflasterung des Teilstücks kosten. „Das Einfachste wäre gewesen, das gleich mit der Kanalerneuerung zu machen“, findet Waldeck. Dass das Stück zwischen Rodekamp und Peiner Straße als einziges nicht gepflastert würde, ahnte sie nicht. „Wir waren überrascht, dass der Antrag nicht in den Haushalt gekommen ist“, sagen beide. Aufgeben wollen sie aber nicht. „Wir werden für den Haushalt 2010 erneut einen Antrag stellen!“

21.03.2009 / PAZ Seite 12 Ressort: LOKALES



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