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„Klimawandel stärker berücksichtigen“ (Michael Kleber)
Michael Kleber betonte in seinem Eingangsstatement, dass die Herausforderungen am Arbeitsmarkt schon vor der Covid-Pandemie deutlich zu spüren waren. Zusätzlich müssten klimawandelbedingte Folgen stärker in den Fokus rücken. Der DGB stellt in seiner Broschüre „Gute Kommunalpolitik für Niedersachsen- Jetzt!“ drei wesentliche Forderungen: Gute Arbeit, die durch Tarifbindung und Mitbestimmung geprägt ist, muss auch weiterhin oberste Priorität haben. Hier fordert der Gewerkschaftsbund, dass Kommunen Aufträge nur an solche Betriebe vergeben, die diese Standards einhalten und zudem ökologisch und nachhaltig wirtschaften. Schwarzarbeit muss konsequent bekämpft werden. Als zweiten Punkt benannte der Gewerkschafter die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum für alle. Hier fordert der DGB die Vereinfachung von Baugenehmigungsverfahren und die Gründung einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft. Als weiteren wichtigen Punkt zählte Kleber die öffentliche Daseinsvorsorge auf. Durch die Pandemie ist deutlich geworden, wie wichtig der Gesundheitssektor und Zugang zu medizinischer Versorgung für alle ist. Die Gewerkschaft setzt auf öffentliche Gesundheitsversorgung und fordert, dass auch andere Sektoren wie Energieversorgung, Ver- und Entsorgung und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in öffentlicher kommunaler Hand bleiben müssen. Dabei muss der ÖPNV mit klimaneutralen Antrieben und Barrierefreiheit gerade im ländlichen Raum deutlich kundenfreundlicher werden, um Mobilität auch auf den Dörfern zu ermöglichen und eine echte Alternative für den Individualverkehr zu sein. Kommunale Investitionen sind dafür unumgänglich.
„Offensichtlich liegen wir und der DGB hier sehr nah beieinander“, freut sich Weigand. „In unserem Kreiswahlprogramm fordern wir gute Arbeit, die Gründung einer kreiseigenen Wohnungsbaugesellschaft und die Stärkung der Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand“.
„Veränderung gelingt nur mit Mitbestimmung“ (Brigitte Betensted)
Ergänzt wurden alle gewerkschaftlichen Ausführungen von Brigitte Betensted, die sich beruflich intensiv mit Veränderungsprozessen auseinandersetzt. „Die Industrie 4.0 ist ein nächster Evolutionsschritt, der massive Veränderungen mit sich bringt und viele Berufe, die wir heute kennen, überflüssig machen wird. In der Wissensgesellschaft werden produktive Tätigkeiten automatisiert, deren Steuerungen zunehmend durch künstliche Intelligenz erfolgen wird. Der Kernpunkt für die Zukunft ist also Bildung! Lebenslanges Lernen muss ermöglicht und staatlich unterstützt werden, daher brauchen wir eine dem BAFöG vergleichbare Leistung, die während der gesamten Erwerbsbiografie in Anspruch genommen werden kann.“ Eine besondere Bedeutung haben in diesen Transformationsprozessen die sogenannten Schlüsselqualifikationen wie Konfliktfähigkeit und Flexibilität. „Auf allen Bildungsebenen müssen Kernkompetenzen entwickelt und trainiert werden, denn Sozialpartnerschaften sind unglaublich wichtig in Veränderungsprozessen. Nur selbstbestimmte und mitbestimmte Veränderung ist gute Veränderung!“ ist sich Betensted sicher und hebt die Bedeutung von Vereinen und Verbänden hervor, die dabei eine wichtige Rolle spielen. „Wir müssen gesunde Arbeitsbedingungen schaffen, denn gerade psychische Belastungen haben enorm zugenommen. Als große Gemeinschaftsaufgabe der Zivilgesellschaft müssen wir Eigenverantwortung und lebenslanges Lernen stärken, uns gegenseitig unterstützen und situativ handlungsfähig bleiben, denn alte Routinen werden zukünftig nicht mehr funktionieren. Wenn wir den Wandel als Chance begreifen und dabei Vertrauen schaffen, Menschen ermutigen, selbstbewusst und selbstbestimmt zu handeln und sich nicht als Spielbälle zu fühlen, dann schaffen wir es auch, die Veränderungen gut zu bewältigen, die auf uns zukommen“, schließt die Bürgermeisterkandidatin ab.
„Bessere Bedingungen für mobiles Arbeiten“ (Stefanie Weigand)
„Welche Auswirkungen die Veränderungen in der Arbeitswelt konkret haben werden, wissen wir noch nicht. Die Gewerkschaften gehen davon aus, dass auch weiterhin ausreichend Arbeitsplätze zur Verfügung stehen werden und sich nur die Felder verlagern, in der Arbeitswissenschaft wird vermutet, dass immer höhere Anforderungen an hohe Qualifikationen gestellt werden und einfache Tätigkeiten wegfallen. Hier vor Ort müssen wir die Bedingungen schaffen, damit Berufstätige ihrer Arbeit überall auch mobil nachgehen können, Auspendler*innen nicht auf den eigenen PKW angewiesen sind und immer auch diejenigen im Blick haben, die es am ersten Arbeitsmarkt schwer haben. Egal wo die Reise hingeht, wir werden die Herausforderungen nur mit Solidarität und einer anderen Umverteilung der Gewinne annehmen können, denn nur mit mehr sozialer Gerechtigkeit können wir den Wohlstand von allen sichern“, zieht Weigand ein abschließendes Fazit.
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