Artenvielfalt erhöhen - Hohenhameln blüht auf

Der Gemeinderat Hohenhameln möge beschließen:

  • in Zusammenarbeit zwischen Ortsräten und Verwaltung möglichst viele kommunale Flächen zu identifizieren, die durch Aussaat oder Anpflanzung mit ein- oder mehrjährigen heimischen Blühpflanzen, Bäumen oder Hecken versehen werden.
  • kommunale Grünflächen inklusive Feldrandstreifen und Wirtschaftswegen sollen erst zu einem Zeitpunkt gemäht werden, zu dem Blütenpflanzen ausgesamt haben, so dass dauerhafte Erhaltung auch ohne Neueinsaat möglich ist. Auf den Einsatz von Mulchmähern soll dabei möglichst verzichtet werden.
  • viele Insekten sind für die Vermehrung auf mehrjährige Pflanzen angewiesen, daher sollen
  • teilweise auch Altgrasflächen ungemäht bleiben.
  • der Bauhof soll auf den Einsatz von Totalherbiziden wie Glyphosat und Neonikotinoiden
  • sowie Pestiziden insgesamt verzichten.

Zum Mitmachen einladen:

  • An den eingesäten Flächen sollen Schilder aufgestellt werden (vgl Peine), die an das Verständnis der Bürger appellieren und zum Mitmachen einladen.
  • Die Bürger sollen durch Bereitstellung von eigens auf Insekten abgestimmten Mischungen aus verschiedenen Wild- und Kulturpflanzen zum Mitmachen angeregt werden, ihre Vorgärten oder die Grünstreifen vor den Grundstücken zu bepflanzen. Zusammen mit den Samentüten sollen kleine Aufsteller verteilt werden.
  • Die Ortsbürgermeister und -pfleger sollen einbezogen werden evtl auch an die Landwirte appelliert werden, da Blühstreifen subventionsfähig sind.
  • Öffentlichkeitsarbeit: die Presse soll als Informationsorgan für inhaltliche Beiträge sowie die Begleitung öffentlichkeitswirksamer Aktionen und ggf als Sponsor mit einbezogen werden (vgl Celle). Vielleicht können ortsansässige Unternehmer als Sponsoren für Saatgut bei namentlicher Erwähnung auf den kl. Aufsteller gewonnen werden.
  • Für Pflanzen, Saatgut und Aktionen soll  jährlich ein festes Budget  zur Verfügung gestellt werden. Der Bedarf hierfür soll im Bauausschuss abgestimmt werden.

Begründung:

In den letzten Jahren ist die Masse an Insekten um knapp 80% zurückgegangen. Es findet ein Artensterben auf vielfältigen Ebenen statt. Denn mit den Insekten sinkt auch drastisch die Anzahl der Vögel, die sich von Insekten ernähren - das sind 60% aller Vogelarten. 80% der wild wachsenden Pflanzen sind auf Bestäubung angewiesen. Auch Zweidrittel aller Kulturpflanzen - neben Obst- auch viele Gemüsesorten - brauchen für die Vermehrung Bienen oder andere Insekten. Studien beziffern die Leistung, die die Insekten dabei erbringen auf 20 Milliarden Euro. Es droht der Verlust eines intakten Ökosystems, das unser aller Lebensgrundlage ist. Die Ursachen für das Insektensterben können immer noch nicht eindeutig identifiziert werden. Als ein Faktor werden Stickstoffverbindungen aus unterschiedlichen Quellen verantwortlich gemacht. Ob der Klimawandel eine Rolle spielt, ist umstritten, da zunehmende Temperaturen eigentlich zu einem Anstieg an Insekten führen müssten. Und natürlich kann der Einsatz von Pestiziden als Faktor nicht geleugnet werden.

Der Fokus soll hier allerdings nicht darauf gelegt werden, Schuldige ausfindig zu machen, sondern darauf, einen kleinen Teil dazu beizutragen, die Artenvielfalt zu erhöhen und mit gutem Beispiel voranzugehen.

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