Ich bin ein Star - holt mich zurück

Bündnis 90/Die Grünen Hohenhameln lud am 13. März Christian Meyer (Mitglied des Landtages und ehemaliger Landwirtschaftsminister) als Referenten ein und 50 Bürgerinnen und Bürger kamen ins Dorfgemeinschaftshaus Hohenhameln.

Meyer sprach über das Insektensterben, Hintergründe und was wir lokal dagegen tun können. Wir können immer darauf warten, dass sich in Deutschland oder gar in der EU die Rahmenbedingungen verändern, wir können aber auch einfach lokal aktiv werden. Meyer regte an, einen Wettbewerb bienenfreundlicher Garten zu initiieren. Er berichtetete über weitere Massnahmen, die in anderen Kommunen durchgeführt wurden. Auch bei der Gestaltung von Straßenbeleuchtung könne die Gemeinde Energiesparen und Insektenschutz beispielsweise miteinander vereinbaren.. Meyer wies darauf hin, dass die Niedersächsische Gartenakademie Bad Zwischenahn kostenlos Beratung zur Anlage von Blühstreifen anbietet.

In der Diskussion äußerten sich insbesondere Landwirte kritisch, zum Teil auch frustriert darüber, dass sie für viele Themen der Ökologie in der Öffentlichkeit zum Sündenbock gemacht werden. Die Anlage von Blühstreifen auf Basis der EU-Förderung wurde von Landwirten kritisch gesehen. Einerseits sind die Ausgleichzahlungen der EU für die ertragreichen Bördeböden zu gering, andererseits ist der bürokratische Aufwand hoch. An vielen Punkten zeigte das Gespräch, dass nur eine konstruktive Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den Landwirten das Thema voranbringen wird. Diese Diskussion führte unmittelbar zu einer ersten gemeinsamen Aktivität: ein Landwirt erklärte sich bereit für 50 Euro 100 Quadratmeter Fläche 1 Jahr lang als Blühstreifen anzulegen. Einige Teilnehmer nahmen das Angebot sofort an.

Es wurde zudem vorgeschlagen, Streifen an Straßen insektenfreundlicher zu gestalten und über Patenschaften in der Bevölkerung zu pflegen. Es sollte eine kostenlose Abgabe von Wildblumensaat geben. Als Folge der Anlage von privaten Wildblumenwiesen wurde die Forderung nach kostenloser Abgabe von Grünschnitt an der Kompostanlage Mehrum laut. Die Haushaltslage der Gemeinde Hohenhameln macht die Erfüllung solcher Forderungen schwierig, so Monika Berkhan, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat. Sie erklärte sich bereit, Folgeaktivitäten mit einem Teil ihrer Aufwandsentschädigung aus Gemeinderatstätigkeit zu unterstützen.

Einige Teilnehmer wollen in der Zukunft bei einem Netzwerktreffen „Lebensräume für Insekten schaffen“ konkret an diesem Thema weiterarbeiten. Ein erstes Treffen findet im Dorfgemeinschaftshaus Hohenhameln am 26. April 2019, 19:00 Uhr statt. Weitere Interessierte sind herzlich eingeladen.

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